Dienstag, 26. August 2008

im Aufbruch begriffen

Die Zeit schwindet dahin, ungefragt, ungeahnt und unerkannt… Was mich über ein Jahr der Vorbereitungszeit kostete, viel länger noch Gedankenwelten und meine Träume durchzog, ist nunmehr in greifbare Nähe gerückt und dennoch mit Nichten fassbarer geworden.

Hinter mir liegen nicht nur unzählige Behördengänge; mühselige Arztbesuche, welche mir stets einen folgenreichen Impfstoffcocktail bescherten; die stete Auseinandersetzung mit meiner eigenen Motivation, das Glaubenwollen und dennoch ängstlich verwerfen; der mich vollkommen einnehmende Auftrag des Spendensammelns; viele bereichernde und augenöffnende Gespräche, aber auch das 10-tägige Vorbereitungsseminar in Helmarshausen, welches wider meinen Befürchtungen intensiver und erfüllender nicht hätte sein können… Fernab von kopfzermalmenden organisatorisch-bürokratischen Einzelheiten, den immer noch zu treffenden Vorbereitungen und der wachsenden Ungewissheit, war die Zeit dort in einer abgelegenen, von bewaldeten Bergen umgebenen Jugendherberge die ruhende, aber auch verstörende Oase fern der einnehmenden Wirklichkeit.
Die Mischung aus Vorträgen und Diskussionen über den ausnehmenden und zerstörenden Coltanabbau im Kongo, Globalisierung, Kinderarbeit, Kulturellgeprägte Wahrnehmung; der kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen bevorstehenden Arbeit; den Einblicken in die Anthroposophie und ein damit verbundener Besuch einer auf Waldorfpädagogik fußenden Einrichtung; das Kennen- und Schätzenlernen der weiteren über 50 Mitfreiwilligen aus ganz Deutschland; aber insbesondere die Arbeit in der jeweiligen Ländergruppe, füllte die Tage und ließ sie zu einem großen Ganzen zusammenschmelzen. Erlösend und mehr als willkommen waren die regenreiche Kanufahrt, eine besinnende, von Sternschnuppen durchzogene Nachtwanderung oder eine „Weltreise“-Ralley, die entgegen der zehrenden Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten, Befürchtungen und Erwartungen ausgleichend und befreiend wirkten.

Ich glaube nicht, dass ich mir selbst gerecht werden würde, wenn ich von den „großartigsten, aufeinanderfolgenden 10 Tagen meines Lebens“ sprechen würde und doch einte eine geballte Zeit selten so viel auf einmal: ich bin froh darüber, all das Teil von mir werden lassen zu haben, dass es mir möglich war mir meiner Stärken und Ängste erneut so bewusst zu werden und fühle mich nun merkwürdig befreit, einem leeren Blatt gleich, welches begierig darauf wartet von Neuem beschrieben zu werden…


Tausend Dank!

Ihr Lieben,

Habt vielen, vielen lieben Dank für Eure so großzügigen Spenden, welche es mir nicht nur ermöglichten einen beachtlichen Geldbetrag mit viel Mühe, Kraft und Selbstüberwindung zusammenzubekommen, sondern auch - und dies bedeutet mir um so vieles mehr - vor Augen führten, wie wunderbar jede/r Einzelne von Euch ist. Es tut gut, sehr, sehr gut und stärkt mich ungemein mit dem Wissen um Eure Unterstützung, die aufrichtigen Zusprüche, dem großen Interesse und Verständnis für mich und das mich Treibende auf, auf in die Ferne zu ziehen… Für all das und noch so viel mehr sei Euch von ganzem Herzen gedankt!

Eure Caro